Wasser

Wasser

Als ich heute meinen Garten betrat, bemerkte ich sofort die Veränderung: Die beim ersten Mal noch spärlich vorhandenen Bäume hatten sich zu einem bunt gemischten Wald verbunden, in dem Tiere eine guten Raum gefunden hatten. Ein Eichhörnchen stürzte sich kopfüber die Eiche hinunter, ein Hirsch stand sehr ruhig hinter einer Buche und schaute her. Ein Wildschwein wühlte im Boden, ein Waschbär saß oben im Geäst und ein Igel huschte vor mir her. Begrüßten sie mich?

Die Rosen und ich hatten einander schon kennengelernt, ich sog die verschiedenen Düfte ein und freute mich an den Farben.

Der Weg begann meine Füße weiterzuführen hin zu einem Teich mit einer Brücke, die darüber führte. Ich fragte ihn: „Woher bekommst du dein Wasser?“ und er führte mich zu einem Bach, der aus einer sprudelnden Quelle gespeist wurde. Das Wasser kam lebendig und klar aus der Erde, floss über flache, von ihm abgeschliffene Bachkiesel hin in dem Teich.

Dieses Wasser war so einladend, dass ich meine Kleidung ablegte und mich hineinlegte. Weich umspülten die zarten Wellen meinen Körper, nahmen mich auf, als wäre ich ein Teil von ihnen, von den Steinen, von dem Untergrund. Ich wurde zum Bach, zum Wasser, zu den Steinen.

Irgendwann stand ich auf, dankte dem Bach, wärmte mich noch etwas in der Sonne und kehrte zurück.